SCHÖNE NEUE ARBEITSWELT – BRAVE NEW WORK




Eröffnung: Freitag, den 30. Juni 2023, um 19.00 Uhr

Begrüßung: MARCO BRAUCHMANN, Bezirksstadtrat für Weiterbildung und Kultur, Schule und Sport

Einführung: META MARINA BEECK, Leiterin der kommunalen Galerien Treptow-Köpenick

Begleitprogramm: Programm >>> BRAVE NEW WORK


Die Ausstellung  SCHÖNE NEUE ARBEITSWELT – BRAVE NEW WORK  zeigt künstlerische Positionen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen Medien mit den Veränderungen in der Arbeitswelt befassen. Einerseits wird ein subjektiver Blick auf die eigenen Arbeitsbedingungen im Kunst- und Kulturbetrieb eingenommen und andererseits, die komplexe Verstrickung zwischen kapitalistischer Wirtschaft, Globalisierung und Politik deutlich.

Vor fast 100 Jahren, inmitten einer Weltwirtschaftskrise, präsentierte der britische Ökonom John Maynard Keynes (1883-1946) seine Vision der Arbeit. In seinem im Jahr 1930 publizierten Aufsatz Economic Possibilities for our Grandchildren [dt. Wirtschaftliche Möglichkeiten für unsere Enkelkinder] prophezeite er, dass die Menschen in 100 Jahren nur noch drei Stunden am Tag arbeiten müssen. Die grundlegenden Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Industrialisierung ihren Lauf nehmen, werden nach Keynes das Arbeitsleben der Menschen revolutionieren. Monotone, unzumutbare Tätigkeiten werden zukünftig von Maschinen erledigt. Für die arbeitende Bevölkerung bedeutet Keynes Prophezeiung eine enorme Verbesserung des Lebensstandards, sieht es zunächst nach reduzierter Arbeitszeit und mehr Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe aus.

Was nach geradezu paradiesischen Verhältnissen klingt ist allerdings nicht eingetreten. Trotz der enormen technologischen Entwicklungen und den Verheißungen, die eine digitalisierte und globalisierte Welt miteinander vernetzt, sind wir heute weit entfernt von einer 15-Stunden-Arbeistwoche. Das Gegenteil ist der Fall, die Digitalisierung der Arbeitswelt hat vor allem eine neoliberale Arbeitsmarkpolitik befeuert, die sich in sozialer Ungleichheit, der Prekarisierung sowie Desillusionierung ihrer Akteurinnen und Akteure vermittelt. Das menschliche Individuum ist heute mehr denn je Teil einer globalisierten und vom Kapital dominierten Welt.

Wir stehen heute erneut vor einer radikalen Transformation der Arbeitswelt. Beschleunigt wurde dieser Wandel noch durch die Corona-Pandemie, die vielen von uns Zeit ließ über den Sinn oder Unsinn unserer beruflichen Tätigkeiten nachzudenken. Wie wollen wir heute arbeiten? Wie wird die Zukunft der Arbeit aussehen und inwieweit können wir die Arbeitsbedingungen mitgestalten? Diesen Fragen gehen die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung nach.

Kuratiert von Meta Marina Beeck und Milena Mercer

 Einladungskarte >>>

  • Installationsansicht „Schöne neue Arbeitswelt“ in der Galerie Adlershof im Kulturzentrum „Alte Schule“, Juni-Oktober 2023, Courtesy & Copyright the artist, Foto: Eric Tschernow

 



Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa – Ausstellungsfonds Kommunale Galerien Berlin