Aktuelle Ausstellung



Gestaltung: Benjamin Friedl mit Abbildung von Ari Wahl: Ghostwriter (The Blue Line) Triangle/Warnweste, 2019. Foto: Fred Dott.


Eröffnung: Freitag, den 30. Juni 2023, um 19.00 Uhr

Begrüßung: MARCO BRAUCHMANN, Bezirksstadtrat für Weiterbildung und Kultur, Schule und Sport

Einführung: META MARINA BEECK, Leiterin der kommunalen Galerien Treptow-Köpenick

Begleitprogramm: Programm >>> BRAVE NEW WORK


Die Ausstellung  SCHÖNE NEUE ARBEITSWELT – BRAVE NEW WORK  zeigt künstlerische Positionen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen Medien mit den Veränderungen in der Arbeitswelt befassen. Einerseits wird ein subjektiver Blick auf die eigenen Arbeitsbedingungen im Kunst- und Kulturbetrieb eingenommen und andererseits, die komplexe Verstrickung zwischen kapitalistischer Wirtschaft, Globalisierung und Politik deutlich.

Vor fast 100 Jahren, inmitten einer Weltwirtschaftskrise, präsentierte der britische Ökonom John Maynard Keynes (1883-1946) seine Vision der Arbeit. In seinem im Jahr 1930 publizierten Aufsatz Economic Possibilities for our Grandchildren [dt. Wirtschaftliche Möglichkeiten für unsere Enkelkinder] prophezeite er, dass die Menschen in 100 Jahren nur noch drei Stunden am Tag arbeiten müssen. Die grundlegenden Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Industrialisierung ihren Lauf nehmen, werden nach Keynes das Arbeitsleben der Menschen revolutionieren. Monotone, unzumutbare Tätigkeiten werden zukünftig von Maschinen erledigt. Für die arbeitende Bevölkerung bedeutet Keynes Prophezeiung eine enorme Verbesserung des Lebensstandards, sieht es zunächst nach reduzierter Arbeitszeit und mehr Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe aus.

Was nach geradezu paradiesischen Verhältnissen klingt ist allerdings nicht eingetreten. Trotz der enormen technologischen Entwicklungen und den Verheißungen, die eine digitalisierte und globalisierte Welt miteinander vernetzt, sind wir heute weit entfernt von einer 15-Stunden-Arbeistwoche. Das Gegenteil ist der Fall, die Digitalisierung der Arbeitswelt hat vor allem eine neoliberale Arbeitsmarkpolitik befeuert, die sich in sozialer Ungleichheit, der Prekarisierung sowie Desillusionierung ihrer Akteurinnen und Akteure vermittelt. Das menschliche Individuum ist heute mehr denn je Teil einer globalisierten und vom Kapital dominierten Welt.

Wir stehen heute erneut vor einer radikalen Transformation der Arbeitswelt. Beschleunigt wurde dieser Wandel noch durch die Corona-Pandemie, die vielen von uns Zeit ließ über den Sinn oder Unsinn unserer beruflichen Tätigkeiten nachzudenken. Wie wollen wir heute arbeiten? Wie wird die Zukunft der Arbeit aussehen und inwieweit können wir die Arbeitsbedingungen mitgestalten? Diesen Fragen gehen die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung nach.

Kuratiert von Meta Marina Beeck und Milena Mercer

 Einladungskarte >>>


 

Kommende Ausstellung  in der Kommunalen Galerie Rathaus Johannisthal

 

Gestaltung: Fern Liberty Kallenbach Campbell mit Abbildung Blumian, 2023.

 

Fern Liberty Kallenbach Campbell

Eröffnung: Freitag, den 1. September 2023, um 19.00 Uhr

Begrüßung:  MARCO BRAUCHMANN, Bezirksstadtrat für Weiterbildung und Kultur, Schule und Sport

META MARINA BEECK, Leiterin der kommunalen Galerien Treptow-Köpenick

Einführung: CHARLOTTE SILBERMANN, Kunstwissenschaftlerin

Begleitprogramm: Kuratorinnenführung mit Künstlerinnengespräch am Samstag, 11. November 2023, 16 Uhr.

Die deutsch-amerikanische Künstlerin Fern Liberty Kallenbach Campbell (*1995 New York) arbeitet mit Textilapplikationen und verwendet die Techniken des Tufting und der Stickerei. Bei der Ausstellung von Fern Liberty Kallenbach Campbell, so lautet auch der Titel der Schau, handelt es sich um die erste Einzelausstellung der in Berlin-Lichtenberg aufgewachsenen Künstlerin. In der Ausstellung sind großformatige, figurative Wandteppiche präsentiert sowie freistehende Skulpturen aus Stoff.

Die Interieurs und Begegnungen, die auf ihren Teppichen dargestellt sind, machen komplexe zwischenmenschliche Beziehungen zum Thema. Mami (2022) oder auch Mutti hat Essen gekocht (2021) verdeutlichen die Tragweite der familiären Bindungen, die Liebe, Abhängigkeit und Überforderung gleichermaßen mit sich bringen. Die Protagonistinnen der Arbeiten Willst du mich??? (2020) und Page Three (2021) betteln um Aufmerksamkeit in der beschleunigten, übersättigten sowie kurzlebigen digitalen Bilderflut auf den Social Media Kanälen. Das Abdriften in Sucht und Depression sowie die Flucht in digitale Welten offenbaren die toxische Natur der von ihr untersuchten Beziehungen.

Kuratiert von Meta Marina Beeck

Einladungskarte >>>

Kommunale Galerie
Rathaus Johannisthal
Sterndamm 102
12487 Berlin
Di – Do 12 – 19 Uhr
Fr 12 – 17 Uhr
Sa 15 – 19 Uhr


Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa – Ausstellungsfonds Kommunale Galerien Berlin