Von unter den Brettern von Marten Schech


  • Installationsansicht „Von unter den Brettern“ von Marten Schech, Galerie Johannisthal 2022, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Torben Becker

 


16. 7. bis 10.9. 2022

Von unter den Brettern
Marten Schech

Eröffnung: Freitag, den 15. Juli 2022, um 19.00 Uhr
Begrüßung: MARCO BRAUCHMANN, Bezirksstadtrat für Weiterbildung und Kultur, Schule und Sport
Einführung:
MILENA MERCER, Leiterin der kommunalen Galerien Treptow-Köpenick
Finissage: Samstag, 10. September 2022, 15.00 Uhr Kuratorinnenführung mit Milena Mercer, ab 16.00 Uhr Konzerte von MC Müllsaft und SHE´OL


Marten Schech (*1983 Halle (Saale) ist Bildhauer, Installationskünstler und Schlagzeuger. Für seine Plastiken verwendet er bevorzugt Baustoffe, gefundene Holzreste und alte Möbel. Seine Arbeiten mäandern zwischen Kunst, Design und Architektur. In einem Spiel aus Dekonstruktion und Rekonstruktion nutzt er die Technik des Holzfachwerks, wobei die Konstruktionsprinzipien einerseits hervortreten und andererseits ad absurdum geführt werden. So folgen die zahlreichen Querverstrebungen seiner „Architekturgewächse“ keiner funktionalen Logik, sondern sind inspiriert von der Chamaechorie, der Ausbreitungsstrategie von Pflanzen über Wind und Wasser.

Der Ausstellungstitel Von unter den Brettern referiert auf A Song From Under The Floorboards der britischen Post-Punk-Pioniere Magazine, einer vierminütigen Liedinterpretation von Dostojewskis existentialistischem Roman Aufzeichnungen aus dem Kellerloch. Der Protagonist, ein unbequemer Charakter, verhält sich darin auf verschiedene Weisen seltsam und pendelt zwischen Selbstverachtung und Wut auf die Welt hin und her. Er ist der Gegenentwurf zum aufgeklärten, idealistischen Menschen, der zum Fortschritt der Gesellschaft beiträgt.

Auch Schechs non-konforme Möbel-Punks verweigern sich ihrer Funktionalität und Materialeigenschaften. Ein Stuhl mit Astbeinen wirkt zerbrechlich und ein Tisch fließt in einem comichaften Holzschwall über seine eigene Kante hinaus. Aus einem Kamin funkeln zwei Augen aus einem geschnitzten Feuer. In dem Kunstgriff ein Stück Holz nicht durch Anzünden zum Brennen zu bringen, sondern die Flamme lediglich als Motiv darzustellen, liegt ein humoristisches Paradox. Schech verdichtet Objekte in eine Gesamtinstallation, die aus einem ruinöses Labyrinth aus Wandeinbauten, Gängen und historischem Inventar besteht.

 


Öffnungszeiten:

Di – Do 12 – 19 Uhr
Fr 12 – 17 Uhr
Sa 15 – 19 Uhr

Der Eintritt ist frei.

 


Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa – Ausstellungsfonds Kommunale Galerien Berlin