Forever young



5.5. – 10.6.2006
Forever young
Uros Djurovic, Philipp Dorl, Mark Gröszer, Anna Kasten, Franz Reimer, Peter Schnaak

Kuratorin + Laudatio: Dorit Bearach
Musik: PROTOTYP, elektronische Toy-Piano-Projekt
Ausstellungseröffnung am 5.5.2006 um 20.00 Uhr

„Junge Künstler“  war der Arbeitstitel dieser Ausstellung in der Vorbereitung.

Junge Künstler….

Ja, eine Generation danach, dachte ich…An die ersten Jahre nach dem Studium dachte ich… Bewerbung für den VBK – Zugang für ein bezahlbares Atelier, ein Kind, aber kein Telefon oder ein Auto, geschweige denn eine Fahrerlaubnis.. So, Welt, wir kommen!!
Dieses Gefühl zu Haben, wobei man nach vorne schaut, man hat doch nichts verpasst, man kann noch eines oder anderes später mal… später mal.. man hat Zeit, man ist doch….FOR EVER YOUNG…
Eine Generation danach… Telefon, Mail-Adresse, lange Studienzeit und vielleicht später mal ein Kind…Es war einmal eine kleine deutsche Volkseinheit im Osten oder Westen… Das deutsche Volksgefolge ist auch nur noch ein Teil das reichen vereinten Europa… und der Billigwein im Regal kommt aus Chile, Südafrika oder Australien… Neben all diesen Annehmlichkeiten, wird es uns nur ein bisschen heißer, windiger, teurer, kriegerischer…

So, Welt, du bist kleiner geworden…wir kommen!!!..
Die Künstler, die uns hier ihre Arbeiten vorstellen, sind tatsächlich noch immer jung. Zum Teil studieren sie noch, oder sie versuchen ihre Leben – ihre Kunst durchzusetzen, zu bestreiten…
Ein alltäglicher Kampf zwischen Kreativität und existentieller Finanzierung…
Aus Berlin, Bielefeld, Dresden und Düsseldorf stellen sie mit Malerei, Fotografien, Zeichnungen, Druckgrafik, Plastik und Video ihre Positionen vor.
Es ist eine Auseinandersetzung mit Themen, die uns sowohl im Globalen als auch im Individuell-Privaten beschäftigt, berührt durch ihre Tiefe und Ernsthaftigkeit – lässt sie mich nicht gleichgültig.
Mal ist es das Gefühl, verloren in dieser Welt zu sein, mal der Ausdruck von Trotz und Zynismus. Poetischer Anachronismus lässt mich das Gefühl haben, immer wieder in ein Gespräch verwickelt zu sein, zu einem Gespräch willkommen zu sein…Stark engagiert, geradezu betroffen ist die Haltung, die sich hier uns offenbart. Man nimmt das Risiko in kauf, vielleicht nicht gefällig oder trendy zu sein, es ist ja auch eine Chance…
So persönlich, wie diese Handschriften sind, ist diese kleine Entdeckungsreise für mich spannend gewesen, In der Vorbereitung der ausstellung merkte ich immer mehr, so unterschiedlich die Techniken, Handschriften und Herkunft der Künstler auch sind, verbindet sie doch eine ganze Menge… das Forschen nach Raum, nach Zeit, nach Raum in der heutigen Zeit…. Genau das kommt hier in dieser Ausstellung zum Ausdruck, und genau das wünsche ich euch auf eurem weiteren Weg, dass ihr der Fremde begegnet und in ihrer Nähe seht…

Dorit Bearach
Berlin, Mai 2006

 

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